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Schleswig-Holstein

Impressionen: Winter in Kappeln

Wer an Kappeln denkt, hat sofort Bilder vom Hafen im Kopf. Die Stadt an der Schlei ist bekannt für ihre Kutter und Ausflugsdampfer an der Kaimauer, ihre historischen Boote und Traditionssegler im Museumshafen. Kaum ein Schleswig-Holsteiner ist wohl noch nicht über die markante Klappbrücke gefahren oder hat bei den Heringstagen im Mai ein deftiges Fischbrötchen verdrückt. Kappeln – ein beliebtes Fischerdorf mit ganz besonderem Flair mitten in Schleswig-Holstein. Doch abseits bekannter Pfade eröffnet sich noch ein ganz anderer Blick auf die Stadt an der Schlei. Der Blick auf verträumte Fischer- und Kapitänshäuser, pastellfarbene Hausfassaden mit Sprossenfenstern und historische Fachwerkhäuser. Die Altstadt von Kappeln lässt echtes Hygge-Gefühl aufkommen. Innovative und nachhaltige Geschäftsideen bieten zudem ein Einkaufserleben abseits bekannter Kaufhausketten. Aber seht selbst. Ich habe euch einmal meine Impressionen festgehalten.

Kappeln kann noch so viel mehr als Meer

Der Hafen von Kappeln – eines der wohl bekanntesten Bilder der Stadt an der Schlei. Doch Kappeln hat noch viel mehr zu bieten als das.
Die Hafenpromenade hinter sich gelassen, eröffnet sich rund um die Mühlenstraße das zweite Gesicht Kappelns. Kleine Fischer- und Fachwerkhäuser reihen sich aneinander – im wechselnden Farbenspiel von knalligen Gelb- und Blautönen sowie pastellfarbenen Backsteinmauern.
An der Straßenecke der Mühlenstraße zieht ein Damenfahrrad die neugierigen Blicke der Passanten auf sich. Im bunten Strickkleid umhüllt erinnert das Gefährt eher an ein Kunstwerk. In dem rosafarbenen Haus dahinter verkauft Melanie Egartner in ihrem Laden „100 Farbspiele“ Wolle.
Viele alte Fachwerkhäuser bestimmen das Bild der Kappelner Altstadt.
Sind wir noch in Schleswig-Holstein oder haben wir schon die Grenze hinter uns gelassen und sind zu Besuch in einem dänischen Ort? Zwischen den Häuserreihen blitzt immer wieder das Wasser auf. Steile Treppen führen wieder nach unten in Richtung Hafenpromenade. Die Verbindung zum Wasser bleibt.
Durch die weißen Sprossenfenster fällt der Blick auf allerlei liebevoll platziertes „Gedöns“. „Bi de Kark“ prangt in schwarzen Lettern auf der Hausmauer – Plattdeutsch für „bei der Kirche“. Hier ist die skandinavische Verbindung ganz deutlich zu spüren. Denn in diesem Laden gibt es Kunsthandwerk aus Dänemark, Schweden und Norwegen. Handgeschnitzt und handbemalte Dala-Pferde zum Beispiel. Dekoliebhaber finden sich bi de Kark in einem Paradies wieder.

Dieser Bericht ist zuerst erschienen im Magazin LandGang im Januar 2021.

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